Der Schauspieler Charly Hübner und das Ensemble Resonanz, ergänzt um ein Jazztrio aus Kalle Kalima, Carlos Bica und Max Andrzejewski, lassen die Welt aus Schuberts »Winterreise« auf die Songs des australischen Lyrikers und Sängers Nick Cave treffen. Die Geister dieser Séance sprechen von unglücklicher Liebe. Von Schmerz. Von Schuld. Von Versagen. Von Einsamkeit. Vom großen Scheitern und vom Tod. Kein Ort, nirgends. Oder: All beauty must die … In den Bearbeitungen von Tobias Schwencke überlagern sich zwei musikalische Welten, beginnen miteinander zu tanzen und schließlich zu einer neuen, verwirrenden Einheit zu verschmelzen. Ganz direkt, fast ungeschliffen bringt Hübner die Lieder Schuberts und Caves zum Ausdruck und erzählt damit eine Geschichte der Sehnsucht, der Verzweiflung und des Trostes.

Das Multitalent Charly Hübner — bekannt aus „Polizeiruf 110“, „Das Leben der Anderen“ und „Unter Nachbarn“ — präsentiert gemeinsam mit dem Ensemble Resonanz eine etwas andere Version von Schuberts „Winterreise“. Anfangs noch in einer bedrückenden Atmosphäre der Schuld gefangen, nimmt das Konzert und sein von Schuld belasteter Protagonist die Zuschauer mit auf eine Reise in Richtung Trost und Akzeptanz. Die Klänge Schuberts, verschmolzen mit den Texten des australischen Dichters Nick Cave, geleiten Sie durch die allzu menschlichen Emotionen: unglückliche Liebe, Scheitern, Einsamkeit, Schmerz und Tod. Die Bearbeitung von Tobias Schwencke erschafft eine neue, faszinierende und doch gleichzeitig verwirrende Welt. Kann Charly Hübners Figur in dieser Welt Vergebung finden?

Doch ein solches Konzept kann nur mit den richtigen Talenten verwirklicht werden. Charly Hübner gibt als Charakterdarsteller seinen Figuren eine gewisse Tiefe, die man so nur selten findet. Roh, fast unverändert durch sein Schauspiel, gibt Hübner die Gefühlsregungen des Protagonisten wieder. Tobias Schwencke, seinerseits Arrangeur über alle Genres hinweg, hat mit seiner Bearbeitung das geschafft, was allzu vielen Künstlern nicht gelingt: Eine Brücke zwischen den romantischen Ideen Schuberts und den modernen Werken Nick Caves zu schlagen.

Abgerundet wird die Inszenierung durch die Menschen an den Instrumenten. Hier finden sich unter anderem der finnische Gitarrenvirtuose Kalle Kalima, der portugiesische Kontrabassist Carlos Bica und der deutsche Schlagzeuger Max Andrzejewski. Gemeinsam mit dem harmonischen Ensemble Resonanz findet sich auf der Bühne eine bunte Mischung an Künstlern zusammen.

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